Jan Korte, MdB (DIE LINKE) (www.jan-korte.de)

Stoppt das Geschäft mit dem Geschäft!

01.08.2016
Jan Korte
Foto: Federico Gambarini/dpa

DIE LINKE hat jetzt beantragt, dass auf allen öffentlich zugänglichen Rastanlagen der Bundesautobahnen und Bahnhöfen Toiletten vorhanden sind und für die Nutzer unentgeltlich zur Verfügung stehen. “Was an Flughäfen, in Kaufhäusern und Restaurants in der Regel der Normalzustand ist, sollte auch für Bahnhöfe und Raststätten gelten”, fordert Jan Korte.

Nachdem 1998 die bundeseigene Raststättenbetreiberin Tank&Rast privatisiert wurde, hat ihre 2003 gegründete Tochter Sanifair weistestgehend das Monopol auf Raststättentoiletten.

Sowohl bei den Bahnhofsbetreibern als auch auf den Raststätten ist mit der Privatisierung auch der Bezahlzwang für die Toilettennutzung eingeführt worden. 70 Cent bezahlt man auf Raststätten, bis zu einen Euro in Bahnhöfen. Für manche sind das bezahlbare „Peanuts“, die erst dann lästig werden, wenn nicht das passende Kleingeld da ist. Für eine vierköpfige Familie auf der Reise kommen aber fast drei Euro in einer Pause zusammen. Und der Geruch um manche Bahnhöfe herum oder an den Parkplätzen der Autobahnen macht noch deutlicher, dass viele den Euro für andere Dinge benötigen, als ihn dafür herzugeben, in Würde ihr Geschäft zu verrichten.

Wir haben nun im Bundestag den Antrag gestellt, einen Gesetzentwurf vorzulegen oder geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass auf allen öffentlich zugänglichen Rastanlagen der Bundesautobahnen und auf allen öffentlichen Bahnhöfen Toiletten vorhanden sind und für die Nutzerinnen und Nutzer unentgeltlich zur Verfügung stehen.

Dem Gewinn, den wenige aus dem unfairen Geschäft mit dem Geschäft ziehen, stehen die Verluste aller anderen Beteiligten gegenüber. Verlierer sind nicht nur die zahlenden Nutzerinnen und Nutzern sowie die Ausgesperrten, sondern auch die Kommunen, die für die Umgebung der Bahnhöfe zuständig sind und die Länder, die für die Reinigung des Großteils der Autobahnparkplätze verantwortlich sind.

Eine Wahl haben „Kunden“ von Sanifair und Co. nicht: Das menschlichste aller Bedürfnisse kann nicht aufgeschoben werden. Der Bezahlzwang trifft im Alltag vor allem viele ältere Menschen und Familien mit Kindern. Das alleine sollte Grund genug sein, auf Bezahlschranken an Toilettenanlagen von Orten mit Publikumsverkehr zu verzichten, bei gleichbleibender Qualität. Was an Flughäfen, in Kaufhäusern und Restaurants in der Regel der Normalzustand ist, sollte auch für Bahnhöfe und Raststätten gelten. Auch in Zeiten, in denen Patienten, Studierende, Fußballfans oder Behördenbesucherinnen als Kunden bezeichnet werden: Wer auf‘s Klo muss, den sollte selbst der Kapitalismus einfach drauf lassen.

" Stoppt das Geschäft mit dem Geschäft!" Im Wortlaut auf Linksfraktion.de

"Linke will Bezahlzwang auf Autobahn-Toiletten abschaffen" Neues Deutschland vom 30.07.2016

"„Pipi-Antrag“ im Bundestag Weg mit der Toiletten-Gebühr!" Hamburger Morgenpost vom 30.07.2016

"Politiker fordern Pipi-Pause an der Autobahn-Raststätte soll wieder kostenlos sein!" Express vom 29.07.2016

Unser Krankenhaus darf nicht sterben – Keine Umstrukturierung auf unsere Kosten!

Das Klinikum Bernburg wird nach Plänen des Betreiberkonzerns AMEOS im Mai die Stationen für Chirurgie und Innere Medizin schließen. Seit kurzem ist bereits die Notaufnahme für allgemeine Fälle geschlossen, Notfallpatientinnen und -patienten werden nach Schönebeck oder Aschersleben verwiesen. Wir wehren uns gegen die Einsparungen auf Kosten unserer Gesundheit ...
Lesenswert
  • 01.08.2022, Wahlkreis

    Neue Wahlkreiszeitung "Korte konkret" erschienen

    Ab sofort ist die neue Wahlkreiszeitung „Korte konkret“ erhältlich. Wieder vier Seiten voll mit Infos zur Arbeit von Jan Korte im Wahlkreis und im Bundestag. Im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe stehen diesmal die massiv steigenden Lebenshaltungskosten und die Forderung der LINKEN nach einer umfangreichen und wirksamen Entlastung, insbesondere für Senioren und Familien mit kleinen und mittleren Einkommen.
Presseecho
  • 29.09.2022, Presseecho

    Kleine und unabhängige Verlage in Gefahr – Förderung ist jetzt bitter nötig!

    Kleine Verlage haben keine Verhandlungsmacht. Sie können nicht direkt mit Vertrieb, Barsortiment und Handel verhandeln. Amazon diktiert weitgehend das Geschehen und das hat aktuell katastrophale Auswirkungen für die Buchbranche: Denn die während der Coronakrise an Amazon gelieferten Bücher gehen jetzt palettenweise als Remittenden an die kleinen Verlage zurück ...
Vernetzt
Zum Seitenanfang springen, Zur Navigation springen, Zum Inhalt springen.