Kleine Anfrage zur Diskussion um Gewalt im Fußball

21.11.2012

Seit Monaten wird über eine Zunahme von Gewaltereignissen im Rahmen von Fußballspielen diskutiert. Medienberichte und Stellungnahmen der Innenminister des Bundes und der Länder lassen den Eindruck entstehen, die Gewalt habe zugenommen. Vereine wie der 1. FC Union Berlin und der FC St. Pauli kritisieren hingegen, es gäbe keine belastbare Grundlage für diese Annahme. Auf welche Informationen sich z. B. der Innenminister stützt, wenn er sagt: "Wir alle können unsere Augen nicht vor der zunehmenden Gewalt in und um die Stadien herum verschließen", fragen Jan Korte und die Fraktion DIE LINKE in einer in der vorletzten Woche eingereichten Kleinen Anfrage, die hier zum Download bereit steht:

Kleine Anfrage: "Entwicklung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im Rahmen von Fußballveranstaltungen" [PDF]

Vor einigen Tagen wurde die neue Statistik der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) zu eingeleiteten Strafverfahren und Verletztenzahlen in der Bundesliga-Saison 2011/12 veröffentlicht. Die Anfrage wurde vor der Veröffentlichung der neuen Zahlen gestellt, hinterfragt aber die Aussagefähigkeit einer solchen Statistik grundsätzlich. Solange diese nicht aussagt, durch wen jemand erwiesenermaßen verletzt wurde, also deshalb z. B. auch verurteilt wurde, kann sie nicht als Grundlage für eine Ausweitung restriktiver Maßnahmen herangezogen werden. Jan Korte und die Linksfraktion fragen u. a. auch nach den tatsächlichen Orten der Auseinandersetzung (im Stadion oder z. B. auf den Anreisewegen) sowie nach den rechtlichen Grundlagen für angedrohte Kostenübernahmen für Polizeieinsätze und Stehplatzverbote.