Bundesstraßenneubau ohne Lärmschutz

18.07.2017
Jan Korte

Ich brauchte am Montag nur wenige Sekunden, um das Problem der Anwohner in der Wülknitzer Straße in Köthen zu verstehen. Seit der Eröffnung des bisher letzten Teilstückes der Bundesstraße B6n Ende 2014 am östlichen Stadtrand der Bachstadt haben sie mit enormen Lärm zu kämpfen. Dass hier ein Lärmschutz fehlt, ist offensichtlich, in Sicht ist er dennoch leider nicht. Meine Kollegin Christina Buchheim ist schon länger an dem Fall dran und hat z. B. erwirkt, dass die Stadt jetzt den Planfeststellungsbeschluss von 2010 prüfen lässt.

Bereits im Frühjahr hatte ich mich an das Verkehrsministerium gewandt und um Abhilfe gebeten. Die Antwort aus dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur von CSU-Minister Alexander Dobrindt steht immer noch aus. Das ist schon ziemlich frech, aber für stockenden bis stehenden Schriftverkehr ist das Ministerium in Berlin bekannt. Ich bleibe natürlich dran.
Beim gemeinsamen Vor-Ort-Termin mit Christina besprachen wir mit den Anwohnern u. a. weitere Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem warb ich natürlich dafür, im Vorfeld der Bundestagswahlen auch die anderen Kandidat*innen im Wahlkreis in die Pflicht zu nehmen. Eine Lösung muss auf jeden Fall gefunden werden, schon deswegen, weil die mehrspurige Bundesstraße bis 2019 die Bundesautobahn A9 erreichen wird. Der Lückenschluss wird den Verkehr nochmal deutlich steigern.