Zahl der Nichtschwimmer und tödlichen Badeunfälle steigt dramatisch an – Jan Korte fordert Investitionsoffensive

10.06.2019

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der LINKEN im Deutschen Bundestag, Jan Korte (MdB), schlagen Alarm: Immer mehr Schwimmbäder schließen, immer weniger Kinder lernen schwimmen. Deutschland drohe, zu einem Land der Nichtschwimmer zu werden, weil die Sparpolitik der letzten Jahre zur Schließung hunderter Schwimmbäder geführt habe.

Der LINKE-Bundestagsabgeordnete Jan Korte unterstützt die Kritik der DLRG an der Negativentwicklung. „20 bis 25 Prozent aller Grundschulen können inzwischen keinen Schwimmunterricht mehr anbieten, weil vor Ort kein Schwimmbad mehr zur Verfügung steht. Rund 60 Prozent der Zehnjährigen sind nach einer von der DLRG in Auftrag gegebenen Umfrage keine sicheren Schwimmer. Die Zahl der Schwimmbäder in Deutschland ist von 7800 im Jahr 2000 und 6400 im Jahr 2018 gesunken. Für dieses Jahr sind voraussichtlich weitere 70 Bäder von einer Schließung betroffen“, warnt Korte.

„Dieser Kahlschlag bleibt nicht ohne Folgen. Mindestens 504 Menschen kamen 2018 in Deutschland bei Badeunfällen ums Leben, ein Anstieg um mehr als 100 zum Vorjahr. Die Zahl der ertrunkenen Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren stieg um 38 Prozent. Unter den 71 Todesopfern dieser Altersgruppe waren 26 Kinder im Vor- und Grundschulalter.“

Angesichts des geschätzten Sanierungsbedarfes von bundesweit rund 14 Milliarden Euro bei Frei- und Hallenbädern, davon allein in Sachsen-Anhalt mindestens 36,5 Mio. Euro bei Freibädern, bekräftigt der anhaltische Abgeordnete die Forderung der LINKEN nach einer bundesweiten Investitionsoffensive zur Sanierung maroder und die Wiedereröffnung bereits geschlossener Schwimmbäder. 25 Jahre Sparpolitik zu Lasten der sozialen Infrastruktur habe die Schwimmkompetenz der Bevölkerung von 90 auf unter 50 Prozent sinken lassen.

„Konzerne, Millionäre und Börsenspekulanten, deren Gewinne und Vermögen in den zurückliegenden Jahren nahezu ins Unermessliche gestiegen sind, müssen durch gerechtere Steuern endlich wieder angemessen an der Finanzierung unserer öffentlichen Infrastruktur herangezogen und die teuren NATO-Aufrüstungspläne zudem gestoppt werden“, fordert Jan Korte mit Blick auf die Finanzierung der notwendigen Investitionen.

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