Jan Korte, MdB (DIE LINKE) (www.jan-korte.de)

Trauer um Nelson Mandela

06.12.2013
Jan Korte

Mit Nelson Mandela verlieren wir den unbestreitbar bekanntesten Kämpfer gegen die Apartheid, ein Symbol für die Internationale Solidarität und die entscheidende Schlüsselfigur beim Übergang vom rassistischen zu einem demokratischen und multiethnischen Südafrika.

Mandelas Leben war untrennbar mit dem African National Congress (ANC) verbunden, dem er bereits 1944 als junger Mann beitrat. 1951 wurde er zum Präsidenten der ANC Youth League gewählt und im Jahr darauf führte er bereits die populäre gewaltfreie ANC-Kampagne zur Missachtung der unfairen Gesetze an. 1961 wurde Mandela Anführer von Umkhonto we Sizwe, dem bewaffneten Arm des ANC. Sein Widerstand führte ihn in den Untergrund und nach seiner Verhaftung im Jahr 1962 und der anschließenden Verurteilung im Rivonia-Prozess, in dem die Staatsanwaltschaft gegen ihn und seine zehn Mitangeklagten Genossen die Todesstrafe verlangt hatte, wurde er zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Insgesamt musste Mandela 27 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbringen, Jahre die ihn nicht gebrochen, sondern gefestigt hatten und ihn zum Symbol der Anti-Apartheid-Bewegung werden ließen.

Nach dem Ende der Apartheid und den ersten demokratischen Wahlen wurde Mandela erster schwarzer Präsident Südafrikas. Für seine Verdienste um die friedliche Beendigung des Apartheid-Systems wurde er völlig zu Recht mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Anders als die heutigen Kondolenzschreiben aus den Reihen der Bundesregierung vermuten lassen, betrachteten frühere Regierungsvertreter nicht das verbrecherische Apartheidregime, sondern den ANC und Nelson Mandela als Terroristen. Genau wie die US-amerikanische Regierung unter Ronald Reagan, die Mandela noch 1988 für seinen Kampf gegen das Apartheid-Regime als "Terrorist" auf eine sogenannte Terror-Liste gesetzt hatte, stand die Bundesrepublik jahrzehntelang auf der anderen Seite der Barrikade: Die militärische, wirtschaftliche, geheimdienstliche und nukleare Zusammenarbeit mit dem Apartheidstaat war eng und widersetzte sich konsequent allen internationalen Bemühungen um eine Isolation Südafrikas. Statt Solidarität mit der Widerstandsbewegung geriet auch hierzulande die Solidaritätsbewegung ins Fadenkreuz der konservativen Politik. Das kam nicht überraschend: Die BRD hatte insgesamt nie sonderlich viele Skrupel mit autoritären Regimen und Diktaturen zusammen zu arbeiten, solange die Verantwortlichen meinten, dass es den deutschen Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen diene. So wurden gegenüber Pinochets Chile, Suhartos Indonesien oder eben dem Apartheid Südafrika beide Augen in antikommunistischer Eintracht zugedrückt. Erinnert sei hier nur stellvertretend an Franz Josef Strauß, der immer einen guten Draht zum Südafrika der Apartheidszeit pflegte: 1983 erhielt er wegen seiner Unterstützung das Großkreuz des Ordens der Guten Hoffnung von Südafrika. Und noch am 01.02.1988 erklärte er öffentlich "nie in meinem 40jährigen politischen Leben habe ich eine so ungerechte und unfaire Behandlung eines Landes erlebt, wie sie Südafrika widerfährt."

Mandela war der Beweis, dass nichts bleiben muss wie es ist. Der Kampf für eine friedliche und gerechte Welt geht weiter!

Unser Krankenhaus darf nicht sterben – Keine Umstrukturierung auf unsere Kosten!

Das Klinikum Bernburg wird nach Plänen des Betreiberkonzerns AMEOS im Mai die Stationen für Chirurgie und Innere Medizin schließen. Seit kurzem ist bereits die Notaufnahme für allgemeine Fälle geschlossen, Notfallpatientinnen und -patienten werden nach Schönebeck oder Aschersleben verwiesen. Wir wehren uns gegen die Einsparungen auf Kosten unserer Gesundheit ...
Lesenswert
  • 01.08.2022, Wahlkreis

    Neue Wahlkreiszeitung "Korte konkret" erschienen

    Ab sofort ist die neue Wahlkreiszeitung „Korte konkret“ erhältlich. Wieder vier Seiten voll mit Infos zur Arbeit von Jan Korte im Wahlkreis und im Bundestag. Im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe stehen diesmal die massiv steigenden Lebenshaltungskosten und die Forderung der LINKEN nach einer umfangreichen und wirksamen Entlastung, insbesondere für Senioren und Familien mit kleinen und mittleren Einkommen.
Presseecho
  • 29.09.2022, Presseecho

    Kleine und unabhängige Verlage in Gefahr – Förderung ist jetzt bitter nötig!

    Kleine Verlage haben keine Verhandlungsmacht. Sie können nicht direkt mit Vertrieb, Barsortiment und Handel verhandeln. Amazon diktiert weitgehend das Geschehen und das hat aktuell katastrophale Auswirkungen für die Buchbranche: Denn die während der Coronakrise an Amazon gelieferten Bücher gehen jetzt palettenweise als Remittenden an die kleinen Verlage zurück ...
Vernetzt
Zum Seitenanfang springen, Zur Navigation springen, Zum Inhalt springen.