„Wir müssen die Krise zur Chance machen“
Jan Korte im Interview mit der Frankfurter Rundschau über den Wagenknecht-Austritt
„Die größte Herausforderung ist es, die Existenz der Partei Die Linke zu sichern, denn das sage ich auch als Politikwissenschaftler: Dass es seit 1990 eine Partei links der Sozialdemokratie gibt, ist historisch hart erkämpft worden. Das wurde jetzt innerhalb der Organisation zerstört und aufgekündigt. Was alle Konservativen oder rechte Medien nicht geschafft haben, wird jetzt von eigenen Leuten erledigt. Das ist eine schlimme Entwicklung. Aber gleichzeitig ist es jetzt endlich auch ein Ende dieses lähmenden Konfliktes, und da ist es unsere Aufgabe, einen neuen Aufbruch und eine rundum erneuerte Partei hinzubekommen. Das ist jetzt auch eine Chance. Eine kleine, aber es gilt, sie zu nutzen. [...]
Ich werde aber meine Kraft in den nächsten Wochen dafür einsetzen, deutlich zu machen, warum wir eine starke Linke brauchen. Ich werde für eine Erneuerung der Linken kämpfen und daran mitwirken, den Neustart hinzubekommen. Das ist die jetzt letzte Chance, die wir haben, und wir werden sie nutzen. Wenn Wagenknecht mit ihrem Austritt definitiv etwas erreicht hat, dann dass wir eine enge Zusammenarbeit auf allen Ebenen bei denjenigen haben, die Interesse in einer starken Linken in Deutschland haben.
Das heißt konkret, dass wir vernünftig und wohlwollend miteinander reden, in Bundespartei und Bundestag, aber auch länderübergreifend. Dass wir wieder einen gemeinsamen Konsens und ein gemeinsames Zentrum finden, das Konflikte lösen kann und die verschiedenen Interessengruppen zusammenführt. Es dürfen keine Gräben mehr gegraben werden, das sage ich auch durchaus selbstkritisch. Wie gesagt, dann können wir die Krise zur Chance machen. [...]
Ich glaube fest daran, dass wir als neu formierte Linke, die für das das Verbindende, die Solidarität miteinander und für einen starken Sozialstaat steht, erfolgreich sein werden“, sagt Jan Korte.
Das vollständige Interview mit der Frankfurter Rundschau vom 26.10.2023 findet sich hier: