Pünktlich zum Sonnenaufgang startete Jan Kortes Besuchergruppe am Donnerstag im Wahlkreis Anhalt, um sich mit dem Bus in die Bundeshauptstadt zu begeben. Hier standen für die ca. 50 Teilnehmer*innen aus Köthen und Zerbst zwei erlebnisreiche Tage bevor, die wieder zusammen mit dem Bundespresseamt organisiert wurden.
Los ging es mit der Geschichte des deutschen Parlamentarismus. Im Deutschen Dom gibt es dazu eine umfangreiche Ausstellung, in der u.a. eine kleine Variante des Plenarsaals des Bundestages zu sehen ist. Interessent*innen können hier jederzeit bei freien Eintritt vorbeischauen. Im Anschluss war noch Zeit den Gendarmenmarkt im strahlenden Sonnenschein zu erkunden.
Danach gab es viel Diskussionsbedarf im Auswärtigen Amt. Im Ministerium von Heiko Maas stellte sich der Referent den zahlreichen Fragen der Teilnehmer*innen zu den außenpolitischen Brennpunkten, wie den von US-Präsident Trump angekündigten Strafzöllen, dem Fall "Skripal" oder der beängstigenden Zuspitzung in Syrien. Bei den Antworten war deutlich zu merken, dass der Mitarbeiter seit 20 Jahren als Diplomat tätig ist.
Ein Highlight bei den Besuchsfahrten in der Hauptstadt ist zweifelsohne immer die umfangreiche Stadtrundfahrt. Der erfahrene Betreuer vom Bundespresseamt führte am Donnerstag und Freitag ingesamt drei Stunden durch Berlin und versorgte die Gästen mit unzähligen Fakten: Wie hoch ist der Fernsehturm? Wo wurde der erste Döner in der Stadt verkauft? Wo befinden sich die Zentralen der großen Parteien? Wo wohnt eigentlich die Kanzlerin? Bei der äußerst unterhaltsamen Führung im Reisebus blieb keine Frage unbeantwortet.
Im Bundestag selbst hatten die Teilnehmer*innen der Fahrt am Freitag die Chance eine Debatte im Plenum zu verfolgen. Bei dem einstündigen Besuch ging es um den LINKEN Antrag zur Straffreiheit beim Schwarzfahren und um den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, die im Verdacht stehen das Bienenstreben zu begünstigen. Unterschiedlicher hätten die Themen kaum sein können, die bei voller Konzentration auf der Besuchertribüne verfolgt wurden. Auf dieser ist übrigens jede Lautäußerung und auch das Schlafen verboten.
Auch im anschließenden Gespräch mit Jan Korte war die Gruppe hellwach und nutzte die Chance für Fragen an ihren Wahlkreisabgeordneten. Der Abgeordnete führte kurz in seine Arbeit in Berlin und im Wahlkreis ein und brachte deutliche Kritik am völkerrechtswidrigen Angriff auf Syrien und am aktuellen Umgang mit Russland zum Ausdruck. Die Gäste informierten sich u.a. über die Vorschläge zur Parlaments- bzw. Wahlrechtsreform, zum Umgang der Fraktionen im Parlament und zum Ablauf von Plenarsitzungen.
Krönender Abschluss der Fahrt war ein Besuch auf der Kuppel des Reichstages wo es bei erneut fast sommerlichen Wetter nochmal einen beeindruckenden Blick über die Hauptstadt gab.
