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27.01.2021
Am 27. Januar erinnern Antifaschistinnen und Antifaschisten aber auch daran, dass eine ernsthafte Verfolgung der Täter des Nationalsozialismus in der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte weitgehend unterblieb: Generäle und Bürokraten, Funktionsträger von NSDAP, SA und SS, Unternehmer, Politiker, Richter und Staatsanwälte, Wachleute und Polizisten… Sie alle und Tausende andere, die das Funktionieren des NS-Staates, die Deportationen und die reibungslosen Massenmorde zu verantworten hatten, gingen bis auf wenige Ausnahmen und einige eher symbolische Verurteilungen straffrei aus. Dazu kamen Millionen, die durch ihr Schweigen Krieg, Holocaust und alle anderen Verbrechen der NS-Zeit erst ermöglichten.
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15.01.2021
Vor 102 Jahren, am 15. Januar 1919, wurden Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg in Berlin von Angehörigen der rechtsextremen Garde-Kavallerie-Schützen-Division unter Leitung von Waldemar Pabst ermordet.
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19.12.2020
Die Corona-Krise verzögert die Aufarbeitung nationalsozialistischer Kontinuitäten im Bundeskanzleramt. Das im November 2016 nach langem politischen Gezerre ausgeschriebene Forschungsprogramm kann nicht wie geplant im November 2020 abgeschlossen werden. Das geht aus den Antworten der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Jan Korte hervor.
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07.12.2020
Vor 50 Jahren, am 7. Dezember 1970, kniete der damalige Bundeskanzler Willy Brandt vor dem Mahnmal für die Opfer des Aufstandes im Warschauer Getto. Für mich war und ist dies die größte Geste der deutschen Politik in der Nachkriegsgeschichte überhaupt. Ein entschiedener Gegner der Nazis, der selber verfolgt wurde und sich persönlich für nichts entschuldigen musste, bat um Vergebung für die deutschen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs.
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20.11.2020
Vor 75 Jahren am 20. November 1945 begann der Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher des Nazi-Regimes. "Die staatlich organisierten Massenverbrechen der Nazis stellten einen nie dagewesenen Zivilisationsbruch dar. Mit den Nürnberger Prozessen gelang es erstmals, staatliche Verbrechen mit den Mitteln des Rechts zu bewerten und zu sühnen", so Jan Korte.
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29.10.2020
Es ist gut, dass nach Jahrzehnten des Verschweigens endlich die deutschen Verbrechen im Rahmen des NS-Vernichtungskrieges im Osten auf die Tagesordnung kommen. Wie das geschieht ist jedoch beschämend. Und der vorgelegte Antrag der Koalition für ein "Polendenkmal" ist zudem in mehrfacher Hinsicht problematisch. So lange sich deutsche Erinnerungspolitik vorrangig an außenpolitischen Opportunitätsgründen ausrichtet kann sie weder den Opfern gerecht werden noch tatsächliche Aufklärung leisten.
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09.10.2020
Nach Jahrzehnten konservativen Widerstands ist es nun endlich gelungen das Gedenken an die Millionen Opfer des NS-Vernichtungskriegs im Osten und der deutschen Besatzungspolitik in Europa entscheidend zu stärken. DIE LINKE dankt den Initiativen, die für einen Gedenkort gekämpft haben, und unterstützt die Errichtung einer entsprechenden Dokumentations-, Bildungs- und Erinnerungsstätte in Berlin.
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06.10.2020
Heute hatte die Fraktion mit Uwe Neumärker, dem Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und seinem Stellvertreter Dr. Ulrich Baumann sowie Prof. Dr. Peter Oliver Loew, dem Direktor des Deutschen Polen-Instituts (DPI) und Emilie Mansfeld, die im DPI das Polendenkmal-Vorhaben koordiniert, vier ausgewiesenen Expert*innen für das Thema Gedenken an die Opfer des deutschen Vernichtungskrieges im Osten zu Gast ...
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14.09.2020
Vor elf Jahren hatte ich meinen größten politischen Erfolg, auf den ich heute noch stolz bin: Nach jahrelanger Arbeit stimmte die Mehrheit des Bundestags der Rehabilitierung von "Kriegsverrätern" zu. Als "Kriegsverräter" wurden im zweiten Weltkrieg Wehrmachtssoldaten verurteilt, die kritische Tagebucheinträge verfasst hatten oder Kriegsgefangenen ein Stück Brot zugesteckt hatten ...
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12.09.2020
Heute vor 30 Jahren, am 12. September 1990, wurde in Moskau der sogenannte Zwei-plus-Vier-Vertrag unterzeichnet. Der wahrscheinlich wichtigste Vertrag in der deutschen Nachkriegsgeschichte machte den Weg für die Wiedervereinigung frei und markiert als politische und rechtliche Friedensregelung das Ende der Nachkriegszeit und den Beginn der vollen Souveränität Deutschlands ...
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11.09.2020
Wenn vom 11. September die Rede ist, dann fallen vielen natürlich zuerst die verheerenden Terroranschläge in den USA im Jahr 2001 ein. Aber der 11. September steht auch für ein anderes weltgeschichtlich bedeutendes Ereignis, denn heute jährt sich außerdem der faschistische Militärputsch in Chile. Mit Unterstützung der USA wurde vor 47 Jahren der demokratisch gewählte linkssozialistische Präsident Salvador Allende gestürzt und eine der blutigsten Diktaturen der Gegenwartsgeschichte nahm ihren Anfang.
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01.09.2020
Anlässlich des 81. Jahrestages des deutschen Überfalls auf Polen am 1.9.1939 ist in neues deutschland eine gekürzte und bearbeitete Fassung des RLS-Standpunktepapiers "Umkämpftes Gebiet. 75 Jahre erinnerungspolitische Auseinandersetzung" von Jan Korte erschienen.
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07.08.2020
Die deutsche Besatzungsherrschaft zwischen 1939 und 1945 und der NS-Vernichtungskrieg in Ost- und Südosturopa bilden auch 75 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus eine Leerstelle in der deutschen Erinnerungspolitik. Und dies, obwohl die Koalition "das Gedenken an die Opfer des deutschen Vernichtungskrieges im Osten" explizit stärken wollte. In ihrer Antwort auf eine entsprechende Kleine Anfrage der LINKEN spielt sie nun einmal mehr lieber Verantwortungs-Ping-Pong, als konkret etwas zu tun..
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05.08.2020
Bundesregierung und Bundeswehr halten weiter unbeirrt an Todesrichter Rolf Johannesson fest. Und dies, obwohl Johannesson als Chef der Abwehr die Gegenspionage der Legion Condor in Salamanca leitete und maßgeblich für die Verfolgung von deutschen Interbrigadisten, die im spanischen Bürgerkrieg gegen den Faschisten Franco kämpften, durch die Gestapo verantwortlich war ...
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27.07.2020
75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und nach der Befreiung vom Nazi-Faschismus verhindert eine weltweite Pandemie das öffentliche Erinnern an dieses Ereignis weitgehend. Veranstaltungen zum Gedenken an die Millionen Toten, die der deutsche Angriffs- und Vernichtungskrieg gekostet hat, konnten nicht oder nicht in der geplanten Form stattfinden ...
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17.07.2020
Heute vor 75 Jahren begann im Schloss Cecilienhof mit der »Potsdamer Konferenz« die wohl wichtigste Konferenz der alliierten Siegermächte Sowjetunion, USA und Großbritannien nach der militärischen Zerschlagung des deutschen Faschismus. Das letzte Treffen der »Großen Drei« der Anti-Hitler-Koalition markiert sowohl das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa als auch praktisch den Anfang des Kalten Krieges ...
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26.05.2020
Vor 145 Jahren fand im thüringischen Gotha der Vereinigungsparteitag der marxistischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) mit den gemäßigteren „Lassalleanern“ des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) zur Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) statt.
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07.05.2020
Auch in Corona-Zeiten ist die historische Erinnerung wichtig - wenn nicht sogar wichtiger denn je! Das Kriegsende jährt sich in wenigen Tagen zum 75. Mal. In der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 unterzeichneten in Berlin-Karlshorst Vertreter des Oberkommandos der deutschen Wehrmacht vor den Vertretern der Streitkräfte der Anti-Hitler-Koalition die offizielle Urkunde über die bedingungslose Kapitulation Deutschlands ...
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30.04.2020
Heute vor 45 Jahren, am 30. April 1975, markierte die Befreiung des damaligen Saigons und heutigen Ho-Chi-Minh-Stadt durch die Volksarmee Vietnams und den Vietcong unter dem militärischen Kommando von Văn Tiến Dũng das Ende des Vietnamkrieges.
Die amerikanische Evakuierung der südvietnamesischen Hauptstadt ging als "Operation Frequent Wind" in die Geschichte ein ...
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27.03.2020
Wie die taz berichtet lebte ein deutsch-chilenischer Folteroffizier, der in Chile u.a. wegen Beteiligung an mehrfachen Morden im Oktober 2014 rechtskräftig zu zehn Jahren Haft verurteilt worden war, aber nach Deutschland fliehen konnte, vier Jahre lang unbehelligt in Rheinland-Pfalz. In Deutschland wurde keine Fahndung eingeleitet, obwohl der Interpol-Haftbefehl bei BKA und Bundesregierung seit 2015 bekannt war. Erst seine Verhaftung am 4. Juni 2019 im italienischen Parma führte nun zur Auslieferung an Chile, wo er sich nun erneut vor Gericht für schwerste Menschenrechtsverletzungen verantworten muss.